Psycho-Onkologische Praxis – was ist das?

Körperliche Erkrankungen, insbesondere lebensbedrohliche Erkrankungen, stellen nicht nur eine physische Belastung dar, sie können zu messbaren zentralnervösen Veränderungen und psychischen Auswirkungen führen. Umgekehrt haben Aktivierungen emotionaler Bereiche des Gehirns messbare körperliche Auswirkungen (z. B. Weinen, Verspannung).

Eine Krebserkrankung bewirkt eine völlig veränderte Lebenssituation, häufig mit Gefühlen der Hilflosigkeit, Abhängigkeit, Sprachlosigkeit und Angst. Physisch und psychisch stark belastende Therapien müssen ertragen werden. Gewohnte Aufgaben und Rollen können nicht mehr erfüllt werden, neue Beziehungsmuster und Abhängigkeiten, zum Teil verbunden mit Schuldgefühlen, entstehen. Hinzu kommen neu auftretende oder vorbestehende familiäre, partnerschaftliche, berufliche, finanzielle oder soziale Belastungen. Fragen nach dem Sinn des Lebens und den Zielen und Wünschen für die verbleibende Lebenszeit oder auch die Suche nach Spiritualität bekommen eine neue Bedeutung. Ungeklärte alte Konflikte können zu einem drängenden Problem werden.

Die psychotherapeutische Begleitung von Tumorpatienten und deren Angehörigen hat das Ziel

• die körperlichen und psychischen Belastungen durch die Krankheit und die Therapien zu mindern
• den Umgang und die Auseinandersetzung mit der Krankheit und den Krankheitsauswirkungen zu unterstützen
• das krankheitsbedingt veränderte soziale Umfeld zu optimieren
• neue Perspektiven in der oft völlig veränderten Lebenssituation zu entwickeln
• die Kommunikation mit Angehörigen, Behandlern und Institutionen zu unterstützen
• eine Begleitung durch alle Krankheitsphasen anzubieten
• allen Gefühlen (z.B. Angst, Wut, Verzweiflung, Trauer, aber auch Freude) eine Ausdrucksmöglichkeit zu geben
• eigene Kraftquellen zu entdecken
• zur Selbstfürsorge zu ermutigen
• Entspannungstechniken anzubieten
• Informationen zu vermitteln Auf der nächsten Seite finden Sie die Kontaktdaten – für die Regionen Braunschweig und Wolfenbüttel.