Palliativversorgung im Krankenhaus

In zunehmendem Maß etabliert sich die Palliativmedizin seit ein paar Jahren auch in Krankenhäusern. Es gibt eigenständige Palliativstationen, auf denen ausschließlich Patienten mit fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren Erkrankungen umsorgt werden. Darüber hinaus verfügen viele Krankenhäuser über sogenannte Palliativbetten, die meistens Stationen angegliedert sind, auf denen Internistische Erkrankungen behandelt werden.

Dem Patienten wird eine aufmerksame und sehr persönliche Pflege durch spe- ziell geschultes Pflegepersonal zuteil. Die ärztliche Betreuung ist weniger auf die Behandlung bestimmter Krankheits- bilder ausgerichtet, sondern hat die Linderung von Beschwerden und Ver- besserung der Lebensqualität zum Ziel.

Diagnostische und therapeutische Maß- nahmen sollen die Betroffenen nicht belasten, sie werden vielmehr zur Stei- gerung des Wohlbefindens der Patienten eingesetzt. Dem Behandlungsteam gehören Psychologen, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten, Seelsorger sowie oft auch Kunst- oder Musiktherapeuten an, die sich gemeinsam mit den Ärzten und dem Pflegepersonal in wöchentlichen Teamsitzungen austauschen. Aus

dem Blickwinkel der verschiedenen Berufsgruppen heraus soll sichergestellt werden, dass die Patienten mit allen Bedürfnissen als Gesamtpersönlichkeit in den Mittelpunkt der Arbeit rücken,

denn nach dem Verständnis der Pallia- tivmedizin lassen sich Krankheitssymp- tome nicht isoliert behandeln. Sie sind immer im Kontext von Körper, Geist, Seele und sozialem Umfeld des Patienten zu sehen. So werden auch die Angehörigen der Patienten nach Wunsch in die Betreuung einbezogen.

Häufig geht es dabei um eine Krisen- intervention, zum Beispiel eine komplizierte Schmerztherapie, die unter stationären Bedingungen eingeleitet wird. Aber auch andere Symptome fortgeschrittener Erkrankungen wie Übelkeit, Schwäche, Luftnot, Verdau- ungsbeschwerden oder Angst können gerade durch den multiprofessionalen Therapieansatz gelindert werden.

Die Entlassung eines schwerkranken Patienten in den häuslichen Bereich bedarf gründlicher Vorbereitung und Planung. Damit die Betroffenen selbst, aber auch ihre Angehörigen sich sicher aufgehoben fühlen, wird mit den ambu- lanten Pflegediensten, den Palliativ-Care Teams und den Hausärzten zusammen- gearbeitet, um eine reibungslose Überleitung in die häusliche Pflege zu gewährleisten. Manche Schwerkranke entscheiden sich, ihre letzte Lebens- phase lieber in der Obhut eines Hospizes zu verleben. Sollte die Entlassung eines Patienten nicht mehr möglich sein, stellt die Palliativstation dem Sterbenden

und seinen Angehörigen angemessenen Raum und Begleitung zur Verfügung.